Kampfkunst

Was sind das, die Kampfkünste?

Und mit welcher Berechtigung spricht man im Zusammenhang mit Kampf und kämpfen von Kunst?


 

„Kampfkunst? Die erhält doch nur gesund, weil sie verhindert, dass mich jemand verprügelt“, könnte man denken.

Aber das stimmt nicht, denn die klassischen Kampfkünste zielen nicht in erster Linie auf den Gegner, sondern auf die Übenden. Und dort sorgen sie bei Weitem nicht nur für eine verbesserte körperliche Fitness, wie alle anderen Sportarten auch, sondern verändern das gesamte Leben … dies mit nicht geringerer Macht, als auch jegliche andere, noch so hochstehend erscheinende Kunst es vermag.

Die Kampfkünste sind Sport … und unendlich mehr. Sie beschäftigen sich über die körperliche Ebene hinaus immer auch mit geistigen Aspekten: Konzentration, Disziplin, Philosophie. Wer dies in Leben und Training vernachlässigt, übt einen Sport in Form bloßer Leibesertüchtigung aus und wird nie die Stufe eines Meisters erlangen, selbst wenn er vielleicht durch Körperkraft und Technik einen Schwarzgurt zu erringen vermag.

Schon der bewusst (von den meist vor Jahrhunderten lebenden Erfindern der einzelnen Disziplinen) gewählte Begriff Kampfkunst – anstatt Kampfsport – weist auf den umfassenden Charakter dieser Konzepte hin, die weit über die körperliche Ertüchtigung hinausgehen. Die Kampfkünste beschäftigen sich mit der effizienten Abwehr körperlicher Angriffe, das kann und darf nicht unterschlagen werden, aber sie führen eine ganze Philosophie im Hintergrund mit sich, durch die sie erst in die Lage versetzt werden Entspannung und Gelassenheit, Selbstbewusstsein und Selbstbewusstheit, Respekt, Klugheit, Einsicht und sogar Liebe zu vermitteln.

Ziel aller Kampfkunst ist vor allem anderen die Selbsterkenntnis; die Techniken und Übungen dienen dabei als Mittel.

Um das zu verstehen, ist es nötig, sich einen zutreffenden Begriff vom Kampf zu machen …

Pin It on Pinterest

Share This