Innere Stile
Das Tai Chi, das genauer gesagt als Taijiquan bezeichnet wird, ist eine alte chinesische Kampf- und Bewegungskunst, die Körper und Geist gleichermaßen trainiert, indem beides zu einer harmonischen Einheit verbunden wird. Ziele des Tai Chi sind in zwei Richtungen vorhanden. Sie steht hier prototypisch für alle inneren Kampfkunststile, derer es neben dem Tai Chi noch eine ganze Reihe weiterer gibt, etwa das aus Japan stammende Aikido.
Zum einen geht es darum, die Lebensenergie Qi zu spüren und leiten zu lernen, denn die Kontrolle über das Qi ermöglicht die Verbindung von Geist und Körper zu einer Einheit, die jegliche Störungen des Wohlbefindens zu integrieren oder abzuwehren vermag. Dies wird durch das Üben langsamer, völlig kontrollierter Bewegungsabläufe erreicht, die vom Verzicht auf Kraftanstrengungen, dem Einsatz des ganzen Körpers und einem Wechsel von Fülle und Leere, Ruhe und Bewegung gekennzeichnet sind. Diese Bewegungsfolgen sind es, die das Erfahren und spätere Lenken des Qi ermöglichen.
Zum anderen, und dies wird oft vergessen oder unterschlagen, ist und bleibt Tai Chi eine Kampfkunst.
Als solche dient sie natürlich auch den gerade beschriebenen gesundheitlichen und Entwicklungsaspekten, aber sie dient im Anwendungsfall auch dazu Angreifer auszuschalten; und dies dadurch, dass keine Körperkraft, sondern Energien auf besonders effiziente Art und Weise geleitet werden. Falls Sie Tai Chi nur in Form zeitlupenförmiger Bewegungen von Rentnern in Pekinger Parkanlagen aus dem Fernsehen kennen, seien Sie versichert, dass man sich mittels Tai Chi auch sehr schnell bewegen und sehr gut verteidigen kann. Wenn Sie über etwas Erfahrung mit Tai Chi verfügen, diese Seite der Kunst aber noch nicht kennen, sollten Sie einmal einen Selbstverteidigungslehrgang in Sascha Krysztofiaks TaiChi-Akademie Rhein-Sieg besuchen …
Die Wirkung der inneren Kampfkünste in Selbstverteidigungssituationen wird einerseits erreicht, indem ein stetiger Körperkontakt zum Gegner es ermöglicht, ihm die Kontrolle über den eigenen Körper zu nehmen, andererseits kann das Chi auch in zerstörerischer Absicht auf und in den Körper des Gegners gelenkt werden und dort Schäden anrichten, die die von physischer Gewalteinwirkung erreichen und sogar übersteigen können.
Tai Chi hat viel mit dem Wasser und mit der Seide zu tun.
Es fließt und strengt sich nicht an – wie das Wasser. Es fühlt sich richtig an und ist schön – wie die Seide. Und wie beidem liegt ihm eine große Kraft zugrunde, die sich in letzter Konsequenz nicht brechen lässt.
Grundlage des Tai Chi ist das Qi Gong. Qi Gong kann man mit Energiearbeit übersetzen und bezeichnet Übungen in Ruhe wie in Bewegung, mit denen man die Lebensenergie im Körper lenkt. Die Bewegungsfolgen des Tai Chi setzen sich aus Qi Gong-Elementen zusammen, die in ihrer Abfolge den Energiefluss und die Möglichkeit, diesen zu kontrollieren, erfahrbar machen. Zusammengenommen klingt dies wie Meditation, und genau das ist es auch, denn Tai Chi ist Meditation in Bewegung.
Die Entspannung, der Verzicht auf kraftraubende Elemente und eine individuelle Anpassbarkeit aller Bewegungen ermöglicht in jedem Alter und den meisten Gesundheitszuständen den Einstieg in das Tai Chi. Das hohe Endziel, die harmonische Einheit von Körper und Geist, darf dabei nicht abschrecken. Niemand muss sich zwanzig Jahre in ein Kloster zurückziehen, um die Ziele des Tai Chi zu erlernen, denn das Endziel ist viel weniger wichtig als der Weg, der dorthin führt.
Die Entspannung, der Verzicht auf kraftraubende Elemente und eine individuelle Anpassbarkeit aller Bewegungen ermöglicht in jedem Alter und den meisten Gesundheitszuständen den Einstieg in das Tai Chi. Das hohe Endziel, die harmonische Einheit von Körper und Geist, darf dabei nicht abschrecken. Niemand muss sich zwanzig Jahre in ein Kloster zurückziehen, um die Ziele des Tai Chi zu erlernen, denn das Endziel ist viel weniger wichtig als der Weg, der dorthin führt.
Das Schöne dabei ist: Die Übungen des Qi Gong und Tai Chi wirken nahezu sofort. Das Erfahren von Qi und die Fähigkeit, Qi zu lenken treten schon irgendwann ein; wenn man nur dabei bleibt. Aber zurecht wird darauf hingewiesen, dass es viele Jahre des Übens braucht, um dorthin zu gelangen. Nur sind dies keine Jahre des Leidens und Anstrengung, sondern schöne Jahre, weil Tai Chi – und Qi Gong, und ich nehme an, das trifft auch für Yoga zu, habe Letzteres aber nie ausprobiert – sich gleich richtig anfühlt, sofort Entspannung schenkt und Begehrlichkeiten weckt: Ich will mehr davon! Die einzige Voraussetzung für das Erlernen der inneren Kampfkünste ist die Bereitschaft zum regelmäßigen Ausführen der Übungen (dieser „Kampf“ ist unumgänglich).
Probieren Sie es aus und es mag sein, dass es Ihnen geht wie mir als mir diese Geschichte mit dem Ball passierte …
Und das mit dem Ball war bei Weitem nicht alles – meine Rückenschmerzen sind weg, meine Zahnarztphobie fiel Meditationstechniken zum Opfer und und und…