Gerade freute sich ein Schüler,
der den Faustrückenschlag die ersten Male ausführte, dass das doch endlich einmal eine einfache Technik sei. Die Freude schlug in Nachdenklichkeit um, als ihm gezeigt wurde, dass eine korrekte Ausführung die Koordination der Bewegung des ganzen Körpers von den Zehen bis in die Knöchel der schlagenden Faust verlangt, was beileibe nicht einfach ist.
Es gibt keine einfache Technik in den Kampfkünsten, es gibt nicht einmal eine einfache Art zu stehen.
Es gibt Techniken deren grundsätzliche Art der Ausführung leichter zu erlernen ist als andere. So fällt es jedem Menschen leichter, einen einigermaßen sauberen Fauststoß zu schlagen als einen halbwegs wirksamen eingesprungenen Rückwärtsdrehtritt durchzuführen. Doch der perfekte Fauststoß ist ebenso schwierig wie der perfekte, akrobatische Fußtritt.
Auch in den inneren Kampfkünsten erfordert das einfache Öffnen und Heben und Senken der Hände, das am Beginn der ersten Form steht, sehr viel Übung und Erfahrung, wenn man es richtig und unter Spüren und Leitung der Energie durchführen will, auch wenn das Führen des Tai Chi-Schwertes in einer einbeinigen Pirouette sicherlich mehr Staunen hevorruft. Die schwierigen Details aber liegen am Grunde aller Techniken.
Und so gibt es grundsätzlich kein „einfach“ in den Kampfkünsten … Mit einer einzigen Ausnahme:
Das Üben dauert einfach immer zu kurz …
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